Wir bei Otto spinnen feine Garne. Soweit so klar, zumindest theoretisch. Wie beeindruckend die Dimensionen in Sachen Feinheit sind, selbst für uns, die wir tagtäglich damit arbeiten, durften wir kürzlich bei unserem Wiege- und Distanzexperiment feststellen.
Dazu haben wir ein sogenanntes Strängchen eines Baumwollgarns Nm 224/1 auf die Waage gelegt. Nm 224/1 bedeutet, dass 224 Meter Garn genau ein Gramm schwer sind. Anders ausgedrückt: Die Masse von einem Gramm Fasern verteilt sich auf 224 Meter feinsten Garns. Das ist nahezu ein Viertelkilometer. Um diese Distanz zurückzulegen, braucht ein Mensch in zügigem Schritttempo knapp drei Minuten. In unserem Video haben wir daher den Zeitraffer mitlaufen lassen.
Nun zum Gewicht: Ein Gramm ist wirklich ziemlich wenig. Schon drei Büroklammern sind schwerer. Auch zwei Reiskörner wiegen mehr. Ein 1-Gramm-Gewicht, wie es zum Justieren von Waagen genutzt wird, ist so klein, dass es sich am besten mit der Pinzette anfassen lässt. Um dieses kleine, lausige Gramm auf die Waage zu bringen, braucht es von unserem feinen Garn ganze 224 Meter.
Kleine Rechenaufgabe an der Stelle: Wenn 224 Meter Baumwollgarn 1 Gramm „schwer“ sind, wieviel wiegt dann ein Meter von Nm 224/1? Dieser Meter bringt – rein rechnerisch – gerade mal 0,004 Gramm auf die Waage.
Übrigens sind wir mit Nm 224/1 noch gar nicht am Ende der Fahnenstange angekommen: Bei Otto reizen wir die physikalischen Grenzen des Machbaren aus und erreichen Garnfeinheiten bis zu Nm 250. Das bedeutet ein Gramm Fasern verteilen sich hier auf 250 Meter Garn. Das ist feiner als ein menschliches Haar.
