Arbeit als wichtiger Schlüssel, um in einer neuen Heimat Fuß zu fassen: Ukrainische Kollegen bei Gebr. Otto

19.02.2024

Vor mehr als 100 Jahren, im Jahr 1914, hat Papst Benedikt XV. den “Welttag der Migranten” ins Leben gerufen. Dieser Gedenktag hatte sein angestammtes Datum Ende Januar, ist aber mittlerweile auf den September umgezogen.

Eigentlich braucht es aber keinen (zusätzlichen) Anlass, um mal über ein so wichtiges und aktuelles Thema wie Migration zu sprechen: Bei uns bei Gebr. Otto GmbH + Co. KG sind seit mehr als fünf Jahren immer wieder Menschen tätig, die ihre Heimat verlassen mussten, meist aus Syrien oder der Ukraine. Derzeit haben wir vier Ukrainer in unserem Team, die als Maschinenbediener in Vollzeit in unserem Betrieb arbeiten. Zwei dieser Kollegen sind schon seit eineinhalb Jahren bei uns. Klar, Deutschkenntnisse sind Grundvoraussetzung für ein langfristiges Arbeitsverhältnis. Das gilt umso mehr für eine Ausbildung oder Weiterbildung. Wir sind immer wieder beeindruckt, wenn unsere ukrainischen Kollegen diese Herausforderung mit viel Fleiß und Ehrgeiz meistern.
Apropos Kenntnisse: Viele Menschen, die in Deutschland ankommen, haben in ihrer Heimat bereits einen Beruf ausgeübt. In Syrien beispielsweise war eine große Textilindustrie zuhause, eine textile Ausbildung ist keine Seltenheit. Von einer zielgerichteten Vermittlung ausgebildeter Arbeitskräfte sind wir in Deutschland leider noch weit entfernt. Bisher funktioniert das quasi ausschließlich über Mund-zu-Mund-Propaganda und unser internes Instrument „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. Dabei profitieren alle Seiten von einem guten Match: Die Unternehmen, weil sie in Zeiten von Fachkräftemangel ausgebildetes Personal finden, die Arbeitnehmer, weil sie sich in einem fremden Land wenigstens auf ihre berufliche Kompetenz und Erfahrung verlassen können. Von einer guten Fee würden wir uns deshalb eine bundesweite Datenbank mit Beruf und Kompetenzen der zugewanderten Personen wünschen.

Leider sind auch bürokratische Hürden immer noch enorm. Menschen speziell aus dem Nicht EU-Ausland in Arbeit zu bringen, ist manchmal für die Personalabteilung enorm aufwendig bis frustrierend.

Schade, denn schließlich wissen wir längst: Arbeit, und speziell sinnvolle, ist einer der wichtigsten Schlüssel, um in einer neuen Umgebung Fuß zu fassen.