Arbeiten „an der langen Leine“: Otto-Verkaufsleiter Werner Jochum über kreatives Spinnen und begeisterte Kunden

05.04.2023

Herr Jochum, wie lange sind Sie schon bei Gebr. Otto?
Ich bin bei Gebr. Otto Verkaufsleiter und arbeite seit Januar 2017 für das Unternehmen. Das ist, in Otto-Dimensionen gesprochen, noch nicht allzu lange. Mein textiles Leben währt allerdings deutlich länger: Seit 1984, um genau zu sein, da habe ich bei einer Weberei in Vorarlberg angefangen. Ab 1988 arbeitete ich im Verkauf, später in die Spinnerei Feldkirch, die 2016 den Betrieb eingestellt hat. Andreas Merkel und ich kannten uns damals schon, wir haben darüber gesprochen, wie ich bei Gebr. Otto einsteigen könnte – und so hat sich das schnell ergeben.

Was sind Ihre Aufgaben bei Otto Garne?
Als Verkaufsleiter repräsentiere ich das Unternehmen in allen Märkten, in denen wir aktiv sind. Dabei arbeite ich eng zusammen mit dem Exportleiter Michael Merkel und Einkaufsleiter Oliver Kächler. Und natürlich mit allen Kollegen und Kolleginnen, die uns intern unterstützen.
Meine Ziele sind, das bestehende Geschäft weiterzuentwickeln, den Kundenkontakt ständig zu verbessern, aber auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu pflegen, damit sie unsere Bedürfnisse kennen und sich darauf optimal einstellen können.

Was macht Ihren Job besonders?
Ich bin stolz darauf, dass wir bei Otto unseren Kunden ein hohes Maß an Dienstleistung bieten. Wir sind bestens ausgebildetes Team, das auf einen modernen und hochwertigen Maschinenpark zugreifen kann. Damit können wir unseren Kunden schnell und sicher eine kompetente Lösung anbieten.
Ich muss zugeben, dass ich nicht gerne 0815-Produkte verkaufe. Klar, das mache ich auch, das gehört dazu. Aber ich bin gerne kreativ, probiere gerne Neues aus. Wenn ich vom Kundenbesuch mit einer gesponnenen Idee nach Hause komme, finde ich damit grundsätzlich Unterstützung. Man ist bereit, neue Wege zu gehen. Klar, wir können nicht jeden Blödsinn ausprobieren. Aber wir dürfen bei Otto kreative Spinner sein. Das ist ein Privileg: Ich bin nicht zufrieden, wenn der Kunde zufrieden ist. Ich will, dass er begeistert ist!

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Der Markt, in dem Otto Garne sich bewegt, ist kein einfacher. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen mit seinen hochwertigen Eigenmarken – recot2 und Cotton since 1901 beispielsweise – wertvolle Nischen geschaffen. Wo sehen Sie weitere Chancen?
Unsere Mitbewerber sitzen nicht mehr in Deutschland. Das ist einerseits preislich gesehen ein Nachteil, bietet uns aber gleichzeitig die Chance, uns abzuheben. Auch wir lassen ausgesuchte Qualitäten in der Türkei produzieren. Dank unserer Kompetenz können wir ausgewählt und besser einkaufen als ein Kunde, der direkt in der Türkei kauft. Unsere Dienstleistung ist Beratung. Dazu zählt auch Erreichbarkeit. Hat der Kunde mit dem Garn, das er über uns bezogen hat, ein Problem, kommt ein Techniker von Otto ins Haus und regelt das. Wer in der Türkei direkt gekauft hat, wird sich schwertun, jemanden ans Telefon zu bekommen, geschweige denn einen Techniker ins Haus …
Ein weiterer Pluspunkt ist die enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Faserherstellern und Maschinenbauern. Man meldet sich bei uns, hier laufen die Fäden zusammen. Wir sind Entwicklungspartner. Wir haben dadurch die Nase vorn in der Entwicklung: Wir sehen, was läuft – und was möglich ist.

Was sind Ihre persönlichen Highlights bei Otto?
Das ist für mich kein Einzelergebnis, sondern etwas ganz Grundsätzliches, das mir insbesondere im Vergleich zu meinem früheren Berufsleben auffällt: Dieses Unternehmen wird als Familienunternehmen geführt und gelebt, unser Arbeitsklima ist fast freundschaftlich. Das geht von unserem Chef aus. Andreas Merkel lebt eine wenig hierarchische, angenehme und vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre. Er ist offen für Neues. Und er glaubt an das, was er tut, was Otto Garne tut. Der Blick hier im Unternehmen geht immer nach vorne. Der Leitspruch „Zukunft seit 1901“ klingt nicht nur schön – er ist einfach wahr.