Vielfältige Investitionen bei Gebr. Otto: Dietenheimer Garnhersteller modernisiert Maschinenpark und setzt auf Photovoltaik

21.08.2023

Die Belegschaft des Dietenheimer Textilunternehmens Gebr. Otto hat sich am 28. Juli mit dem traditionellen Sommerfest in den Betriebsurlaub verabschiedet. Bei dieser Gelegenheit mitfeiern konnte das Unternehmen die Fertigstellung der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Balzheimer Werksgebäudes. Auch im Inneren dieses Gebäude tut sich viel: Gebr. Otto ersetzt seine Bestandsmaschinen durch topmoderne Spinn- und Spulmaschinen. Die Modernisierung des Maschinenparks soll bis Herbst 2023 abgeschlossen sein. Bis Jahresende will Otto außerdem seine neuen Prüfgeräte im Labor der Spinnerei im Einsatz haben. Geschäftsführer Andreas Merkel konnte seine Belegschaft daher guten Mutes in die Sommerbetriebsruhe entlassen.

Photovoltaikanlange mit mehr als 900.000 kWh Leistung

4.565 Quadratmeter groß ist die PV-Anlage auf dem Dach des Otto-Werkes in Balzheim. Diese Fläche entspricht den Dimensionen eines Fußballfeldes und konnte als bestens geeignet für einen Solarpark identifiziert werden. Dieser ist Ende Juli fertig geworden und umfasst 2.338 PV-Module mit einer maximalen Leistung von 950 kWp (kWp beschreibt die Nennleistung einer Solaranlage, also wie viel kW sie unter genormten Testbedingungen erbringt). Auf dieser Basis rechnet Otto jährlich mit rund 930.000 kWh Solarstrom. Auch auf Wasserkraft setzt das Unternehmen – und zwar seit seiner Gründung: Sowohl in Dietenheim wie in Balzheim brummt eine Turbine.

Damit deckt Gebr. Otto einen beachtlichen Teil seines Strombedarfs aus regenerativen Energiequellen. „Die Inbetriebnahme unserer Photovoltaikanlage ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie, die ein zentrales Element unserer Unternehmensphilosophie darstellt“, sagt Otto-Geschäftsführer Andreas Merkel. „Unser Ziel ist es, bis 2035 klimaneutral zu sein.“ Schon jetzt darf Otto dank seiner Investition auf dem Balzheimer Spinnerei-Dach 436,5 Tonnen CO2 jährlich aus seiner CO2-Bilanz streichen. Weitere Solarpaneele sind schon in Planung.”

Modernisierung des Maschinenparks in der Spinnerei

Bereits im Sommer letzten Jahres hat Otto begonnen, die Ringspinnmaschinen in der Baumwollspinnerei durch topmoderne Spinn- und Spulmaschinen zu ersetzen. Mittlerweile sind sechs von sieben neuen Maschinen in Dienst gestellt, die letzte soll bis Oktober installiert sein.

Die Vorteile der neuen Spinn- und Spulmaschinen liegen in der leichteren und komfortableren Handhabung sowie ihrer „digitalen Fitness“, beispielsweise in Sachen Monitoring und Maschinenabnahme. Nicht zu vergleichen mit den alten Maschinen ist die verbesserte Energieeffizienz der Neuankömmlinge. Die macht sich deutlich bemerkbar, denn die rund 70 Meter langen Ringspinnmaschinen sind energieaufwendig. Bei Gebr. Otto arbeiten sie im Dauereinsatz, sieben Tage die Woche, jeweils 24 Stunden lang. Still stehen sie nur in den Betriebsferien im Sommer und über Weihnachten. Pro Schicht entstehen 1,5 Tonnen Garn; das Wochenergebnis liegt bei über 30 Tonnen.

High-tech-Neuzugänge im Labor

Gebr. Otto hat sich in der Branche – weit über die Grenzen Deutschlands hinaus – einen Namen für hochwertige Garne gemacht. Um seine konstant hohe Qualität an Baumwollgarnen gewährleisten zu können, müssen Fasern und Garne regelmäßig kontrolliert werden. Das geschieht im hauseigenen Labor der Spinnerei, die auch die Überwachung der Produktion übernimmt. Für diese Abteilung hat das Textilunternehmen neue High-Tech-Prüfgeräte inklusive Software-Paketen geordert. Bis Ende des Jahres sollen auch diese Geräte installiert sein.

Viel mehr als eine neue Fassade

In Dietenheim bekommt das Firmengebäude einen neuen Anstrich – und ist damit zwar die augenscheinlichste, gleichzeitig aber auch die „kleinste“ Investition. Wegweisend sind Maschinenpark und Energiegewinnung. Andreas Merkel: „Die Investition in unseren Maschinenpark ist unternehmerisch eine nachhaltige, sprich langfristige. Sie zahlt zudem auf unsere Unternehmensphilosophie der nachhaltigen Produktion und Produkte ein. Dasselbe gilt für unsere moderne Art der Energiegewinnung. Wichtig ist uns auch die Tatsache, dass der moderne Maschinenpark Schnittstellen in Sachen Digitalisierung bietet, die für eine effiziente Produktion notwendig sind. Wir schaffen damit zudem die Basis für eine zukünftige Vernetzung.”