Ein Faible für die Kniffelaufgaben: Manfred Baur aus der Schlosserei ist seit über 40 Jahren bei Otto

24.04.2023

Herr Baur, wie lange sind Sie schon bei Gebr. Otto beschäftigt?
Ich bin Leiter der Schlosserei bei Gebr. Otto und Maschinenbaumeister. Beim Unternehmen bin ich seit 1981. Damals habe ich mit meiner Ausbildung zum Industriemechaniker begonnen. Meine Eltern waren der Meinung, dass ich hier bei Otto gut aufgehoben sei. Also habe ich das gemacht; damals war man da nicht so zimperlich … Mein Vorgänger, der damalige Leiter der Otto-Betriebsschlosserei, war ein Bekannter meiner Eltern und hatte die Idee ins Spiel gebracht. Zum Glück, muss ich sagen, denn ich mag meinen Beruf.
Was sind Ihre Aufgaben?
Wir in der Schlosserei haben drei Aufgabenfelder: Das ist erstens die regelmäßige Wartung und Instandhaltung von Gebäudetechnik, Betriebstechnik und natürlich Produktionsmaschinen in der Spinnerei und Zwirnerei. Hier kümmere ich mich um die Einsatzpläne der Mitarbeiter. Ich habe dabei neben der Verfügbarkeit persönliche Neigungen im Blick; jeder hat schließlich seine Spezialgebiete und Steckenpferde.
Zweitens sind wir eine Art „schnelle Eingreiftruppe“. Wenn irgendwo etwas nicht funktioniert und die Abteilung selbst nicht weiterkommt, klingelt bei uns das Telefon. Auch hier obliegt es mir, die geeignete Person einzuplanen, um die Störung zu beheben. Ich will dabei keine zu engen Vorschriften machen, also einzelne Handgriffe vorgeben. Die Kollegen aus der Schlosserei – wir sind ein fünfköpfiges Team plus zwei Azubis – sind alle so selbständig und erfahren, dass sie meist selbst am besten wissen, wie die Maschine zu reparieren ist.
Meine eigenen Lieblingsaufgaben liegen in einem dritten Bereich, nämlich der Weiterentwicklung oder Umrüstung bestehender Maschinen. Diese „Kniffelaufgaben“ mag ich! Auch wenn es gilt, ein nicht mehr erhältliches Ersatzteil selbst nachzubauen, stelle ich mich gerne in die Werkstatt und tüftle.
Darüber hinaus haben wir aus der Schlosserei in fast allen Bereich des Unternehmens mindestens eine Hand im Spiel. Wenn ein LKW kommt und entladen werden muss, sind wir genauso im Einsatz, wie wenn es um unsere Betriebswohnungen geht. Deren Instandhaltung übernehmen wir teilweise selbst oder klären mit den Handwerkern, was zu tun ist.
Was ist für Sie das Besondere an Gebr. Otto?
Ich denke, die Tatsache, dass ich seit über 40 Jahren bei Otto bin, zeigt, wie wohl ich mich hier fühle. Die Truppe ist toll, das Betriebsklima passt und meine Aufgaben sind abwechslungsreich. Es ist nie so, dass ich nicht gerne zur Arbeit komme.
Haben Sie ein Highlight?
Hm, im ersten Moment fällt mir keines ein … Doch: Vor längerer Zeit hatte sich das Unternehmen mit der Produktion von Watte-Pads befasst. Die Sache kam am Ende zwar nicht zum Tragen, aber es galt trotzdem, die Herstellung dieser Produkte vorzubereiten. Das haben wir von der Pike mitgearbeitet, mitentwickelt: Eine bestehende Maschine wurde so umgebaut, dass die am Ende das zusammengefaltete, geprägte Watte-Vlies“ produzierte, aus dem dann das Watte-Pad ausgestanzt wurde. Daran haben wir viele Monate getüftelt, bis dieser Produktionsablauf reibungslos funktioniert hat. Auch wenn sich das Watte-Pad bei Otto am Ende nicht durchgesetzt hat, war das eine außergewöhnliche Leistung, für die wir viel Anerkennung von der Betriebs- und Geschäftsleitung erfahren haben.

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